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Erinnerung an schwere Jahre

Zeitzeuge Oswald Stein berichtet über Nazi-Gräueltaten

(Bericht aus der Idsteiner Zeitung vom 26.11.2012)

Zum Abschluss des Themas „Nationalsozialismus“ im Fach Gesellschaftslehre hatten die Schüler und Lehrer des 9. Jahrgangs einen Zeitzeugen zum Gespräch geladen.



Der pensionierte Lehrer Oswald Stein stammt aus einer jüdisch-deutschen Familie, die lange Zeit in Frankfurt lebte. Drei Schüler, Leonie Siebert, Charleen Hack und Johannes Dembach, haben über seinen Besuch in der Schule einen Artikel für die IZ geschrieben: "Oswald Stein, ein Zeitzeuge des Nationalsozialismus, besuchte den 9. Jahrgang der IGS Wallrabenstein. Er erzählte von der damaligen Zeit und fesselte damit die Schüler mit seinen Erlebnissen."

Stein wurde 1926 in Mayen am Fuß der Eifel geboren. Sein Vater war katholisch, während seine Mutter dem jüdischen Glauben angehörte. Trotzdem gab sein Vater bald zu erkennen, dass er ein jüdisches Mädchen heiraten wolle. Als dies herauskam, gab es einen Skandal, da „Mischehen“ in einer kleinen Stadt wie Mayen damals undenkbar waren.

Umzug nach Frankfurt

Nach Geburt der Kinder zog die Familie 1929 nach Frankfurt ins neu gebaute Römerviertel, dort ging Oswald Stein auch zur Grundschule und später in das Lessing-Gymnasium. Diese Schule war bekannt für wenig nationalsozialistisches Gedankengut.

Nachdem sein Vater wegen Verdachts auf kommunistische Gesinnung vom Schuldienst suspendiert wurde (er war ein beliebter Lehrer), schrieb er Bücher, die mit Unterstützung von Hermann Göring unter der Bedingung veröffentlicht wurden, dass kein Buch politisch verständlich sein durfte.

Am 9. November 1938 kam es zur ersten großen Aktion gegen die jüdische Gesellschaft. Männer wurden ins KZ gebracht, so auch der Bruder von Steins Mutter. Obwohl dieser Hauptarzt im 1. Weltkrieg gewesen war, was vergleichbar ist mit der Stellung eines Majors, wurde er erst freigelassen, aber später doch umgebracht.

1943 zog die Familie in ein kleines Eifeldorf. Erst wurde sein älterer Bruder nach England geschickt, danach er. Kurz danach brach der 2. Weltkrieg aus. Kontakt zu seinen Eltern hatte er nur durch die Rote-Kreuz-Post. Dort durfte man 25 Worte schreiben und es dauerte ein viertel Jahr, bis der Brief ankam. 1947 kam er zurück nach Deutschland und sah seine Eltern nach acht Jahren wieder. Seine Eltern hatten wie durch ein Wunder den Krieg überlebt.“
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Stand: [AKTUZEIT]