Handyverbot? Nicht mit uns!
(Pressemitteilung der Schülervetretung vom 08.04.2014)
„Handyverbot, damit wir uns mehr unterhalten? Nicht
mit uns!“, lautete die klare Botschaft von knapp 400
Wallrabensteiner Schüler(inne)n.
Der Grund: Vor kurzem wurde das zwischenzeitlich gelockerte
Handyverbot an der Gesamtschule Wallrabenstein wieder in Kraft gesetzt,
was zu großem Entsetzen in der Schülerschaft
führte. Um zu zeigen, was die Schülerschaft von der,
in ihren Augen übertriebenen, Handyregelung hält,
organisierte der Vorstand der Schülervertretung einen Protest,
den er über das Internet in der ganzen Schule verbreitete. Am
Mittwoch, den 26. März sollten alle Schüler(innen),
die gegen das Handyverbot protestieren wollen, ein Buch oder eine
Zeitschrift mitbringen und sich in der zweiten großen Pause
in der Cafeteria versammeln. Das Highlight der Aktion bestand darin,
dass sie sich einzig und allein mit ihrem Buch beschäftigen
sollten, anstatt mit ihren Freunden Gespräche zu
führen. Damit wollte man das Argument, Handys würden
die Kommunikation der Schüler verhindern, widerlegen.
Die engagierten Schülervertreter konnten sich bereits
Tage vor dem Protest über viele positive
Rückmeldungen freuen, doch dass die Beteiligung so
groß sein würde, hätte niemand gedacht. Als
es um 11:15 Uhr zur Pause klingelte, füllte sich die Cafeteria
rasend schnell. Die zuvor aufgehängten Plakate
„Handyverbot, damit wir uns mehr unterhalten? Nicht mit
uns!“, sowie „In der Cafeteria bitte absolute
Ruhe!“ ließen die anwesenden Lehrer(innen) klar
erkennen, worauf der Protest bezogen war. Nach etwa fünf
Minuten waren alle teilnehmenden Schüler(innen) eingetroffen,
der ganze Fußboden war voller Jugendlicher und deren
Bücher und selbst im angrenzenden Flur mussten sich einige von
ihnen niederlassen, da in der Cafeteria schlicht kein Platz mehr war.
Schließlich verbrachten knapp 400 Schüler ihre
große Pause mit lesen, und das obwohl ein ganzer Jahrgang der
insgesamt 600 Schüler aufgrund eines Wandertages
überhaupt nicht in der Schule war.
Nach ca. 10 Minuten beendete der Schulleiter Herr Martin das
Schweigen, welches bis dahin ohne Unterbrechung stattgefunden hatte. Er
sei sehr beeindruckt von dieser Aktion, verkündete er und
sagte dem Vorstand der Schülervertretung ein gemeinsames
Treffen zu, bei dem man sich über die verschiedenen Meinungen
zum Thema Handy austauschen und auch gemeinsam über eine
alternative Regelung reden könne. Diese Worte bejubelten die
Schüler(innen) sehr. Viele von ihnen vermuteten vor dem
Protest, dass dieser aufgrund zu weniger Teilnehmer überhaupt
nicht auffallen, oder gar von anderen Schüler(inne)n
gestört werden würde, indem sie die Cafeteria wie
gewohnt als Ort für lustige Unterhaltungen und
ähnliches nutzen.
Ob die Schülervertretung es schafft, eine neue Handyregelung
herbeizuführen, ist weiter offen, doch allein der
jahrgangsübergreifende Zusammenhalt, durch den sich die
kreative Aktion auszeichnete, und die großteils positiven
Reaktionen der Lehrer(innen) wird bei den
Schüler(innen) der IGS Wallrabenstein als
großer Erfolg angesehen. Sie sind sich einig, dass sie
weiterhin für eine schülerfreundliche Lösung
kämpfen wollen.
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Stand: [AKTUZEIT] |