Politiker müssen auf den „heißen Stuhl“

(Bericht aus der Idsteiner Zeitung vom 11.12.2020 von Yasemin Heil)

Demokratieprojekt an der IGS Wallrabenstein

Bei der „Grundrechte-Arena“ der IGS lernen die Schüler viel über die Demokratie und den Austausch von Argumenten. Politiker werden dafür jetzt auch auf den „heißen Stuhl“ gebeten.

„Das Volk ist der Souverän“ – dieser Satz ist allgemein bekannt. Doch was heißt das eigentlich genau? Und was steckt hinter dem Wort „Demokratie“? Dieser Frage sind jetzt die Neuntklässler der Integrierten Gesamtschule (IGS) Wallrabenstein nachgegangen. Am Mittwoch sammelten sie in einer „Grundrechte-Arena“ bildhafte Informationen rund um das Grundgesetz und beschäftigten sich mit den wohl meist diskutiertesten Grundrechten. Veranstaltet und moderiert wurde die Arena durch die beiden Vorstandsvorsitzenden des Vereins „Die Politiksprecher“, Marcus Kiesel und Helge Eikelmann.

Gemeinsam mit den Schülern begannen sie den Grundrechtstag mit Fakten rund um die Meinungsfreiheit. Ein Quiz über provokante Meinungen sowie das detaillierte Auseinandersetzen mit der Frage, wie mit Informationen jeglicher Art umzugehen ist, sollten den Neuntklässler Artikel 5 näherbringen. Auch im zweiten Themenblock, „Religionsfreiheit vs. Freie Persönlichkeitsentfaltung“ wurden die jungen Teilnehmer selbst aktiv: In großen Teams schlüpften sie in die unterschiedlichsten Rollen und argumentierten, welches der Rechte in bestimmten Kontexten Vorrang genießt. Das hohe Niveau der Debatte überraschte selbst die Moderatoren. Die Schüler gaben hingegen gelassen an, dass ihnen das Argumentieren aus dem Deutschunterricht bekannt sei und es ihnen leichtfalle, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Abschließend beschäftigten sich die Neuntklässler mit dem Themenbereich „Freiheit und Sicherheit“, zu dem der ehemalige DDR-Spitzensportler Wolfgang Thüne seine Erfahrungen teilte. Für die Gesamtschule soll die „Grundrechte-Arena“ Auftaktveranstaltung einer Reihe von Angeboten und Wettbewerben sein, die im kommenden Jahr rund um das Thema „Demokratie“ stattfinden werden. Unterstützung fand die IGS bei der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung (HLZ).

Ziel: Die Schüler von der Demokratie beeindrucken

Die IGS will mit den Veranstaltungen nicht nur ihr Schulprofil prägen, sondern, so die Stellvertretende Schulleiterin Pia Desimoni, zur Demokratieentwicklung beitragen: „Demokratie soll beeindrucken. Unsere Schülerinnen und Schüler sollen daher Erfahrungen sammeln können, die zum Diskurs anregen“. Angedacht sind unter anderem Diskussionsveranstaltungen, bei denen sie die die Möglichkeit bekommen sollen, mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft auf einem sogenannten „heißen Stuhl“ zu diskutieren. Auch der Direktor der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung, Alexander Jehn will auf solch einem „heißen Stuhl“ Platz nehmen. Auf das in der „Grundrechte-Arena“ vermittelte grundlegende Wissen über die ersten Artikel des Grundgesetzes sollen die Teilnehmer dann bei diesen Diskussionen zurückgreifen können.

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