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IGS Wallrabenstein
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Frau Prof. Dr. Schröter nimmt auf dem „heißen Stuhl“ Platz

(Bericht vom 07.05.2021 von Jan Kraus)

Im Rahmen des Schulentwicklungsvorhabens zur Werte- und Demokratieentwicklung fand an der IGS Wallrabenstein am Donnerstag, den 6. Mai 2021 eine Veranstaltung zum Thema „Menschenrechte und politischer Islam in Deutschland – Kopftuchfrage, Ehrenmorde und Terrorismus“ statt.

Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung (HLZ) durchgeführt und ist Teil der Veranstaltungsreihe der Schule mit Schwerpunkt Werte- und Demokratieentwicklung.

Als Referentin konnte hierfür Frau Prof. Dr. für Ethnologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main Susanne Schröter gewonnen werden.

Die stellvertretende Schulleiterin Pia Desimoni begrüßte die Referentin, die anwesenden Schülerinnen und Schüler des zehnten Jahrgangs mit deren Klassenlehrerinnen und Lehrern sowie Bürgermeister Jan Kraus. Sie führte kurz in das Thema ein und hob die Bedeutung der Werte- und Demokratieentwicklung hervor.

Anschließend begann Frau Prof. Dr. Schröter ihren Vortrag. Sie ging auf den Begriff des politischen Islams und die Strömungen ein, bei denen die heutige Lebensweise nach der des Propheten Mohammed im siebten Jahrhundert ausgerichtet und dies auch von anderen erwartet wird. Sie erläutere, dass im 7. Jahrhundert nirgendwo das Konzept der Menschenrechte bekannt gewesen ist, wie sie seit 1948 definiert worden sind. Am Beispiel der Verhüllung machte Sie deutlich, dass in diesem Zusammenhang der Koran teils strenger ausgelegt werde, als er ursprünglich gemeint gewesen sei.

Sie erklärte auch den Begriff des globalen Islams und erläutere die Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam. Sie stellte klar, dass je nach Auslegung dieses islamische Rechtssystem jedoch mit dem Grundgesetz unvereinbar sein kann.

So erzählte Frau Prof. Dr. Schröter den Jugendlichen die Praxis, dass eine Frau vier Zeugen benötige, um nachzuweisen, dass sie vergewaltigt worden sei. Ansonsten drohe ihr eine Klage wegen Unzucht, was mit Steinigung bestraft werden könne.

An Beispielen machte die Ethnologin deutlich, dass die von ihr als politischer Islam bezeichnete Denkweise in Europa durchaus auch außerhalb der Glaubensgemeinschaft Opfer fordere.

So erinnerte sie etwa an die zwölf Ermordeten beim Anschlag auf die satirische französische Wochenzeitung Charlie Hebdo, in der auch Mohammed-Karikaturen veröffentlicht worden waren. Sie erläuterte den Jugendlichen, wie sich Familien mit Ehrenmorden für das Verhalten von Frauen reinwaschen wollen, das nicht den Vorstellungen der Familie entspricht.

Sie verdeutlichte aber auch, dass Vergewaltigung und Ermordung der 14-jährigen Susanna vor drei Jahren in Wiesbaden durch einen jungen Iraker zeige, dass Männer, die in einer bestimmten Art und Weise erzogen worden sind, schwerwiegende Probleme mit dem Grundgesetz haben können.

Die Schülerinnen und Schüler konnten sich nach dem Vortrag mit dem Frauen- und Gesellschaftsbild auseinandersetzen und über die Themen wie Unterordnung, Verhüllung und Ehrenmord diskutieren.

Abschließend dankte Frau Desimoni der Referentin für ihren Vortrag sowie die Beantwortung der zahlreichen Fragen der Schülerschaft  und uuml;berreichte einen Blumenstrauß als kleine Anerkennung.