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(28.01.2024, 17:30 Uhr)
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IGS Wallrabenstein
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Lehrer kommen mit dem Party-Bus

(Bericht aus der Idsteiner Zeitung vom 26.06.2020 von Marc Ertl)

Für die Übergabe der Abschlusszeugnisse ihrer 78 Abgänger hat sich die Leitung der IGS Wallrabenstein etwas Besonderes ausgedacht.

Vor Überraschung verschlägt der Anblick den wartenden Schülern und Eltern die Sprache: Ein zum Partybus umfunktionierter amerikanischer Schulbus fährt in gemächlichem Tempo auf den Vorplatz der Feuerwehr in Idstein. Der Busfahrer grinst hinter einer riesigen Sonnenbrille hervor, während die Lautsprecher Sarah Brightmans Lied "Time to Say Goodbye" schmettern. Lächelnd verlassen die Lehrer der Integrierten Gesamtschule (IGS) Wallrabenstein den Schulbus, in ihren Händen schwenken sie die Abschlusszeugnisse für die Schulabgänger der zehnten Klassen.

Keine Feier im Dorfgemeinschaftshaus

Schulleiterin Sabine Theis ist sichtlich erfreut darüber, dass die Wartenden nicht mit dem Auftauchen des Schulbusses gerechnet haben. Sie erklärt, da die 78 Schulabgänger mit ihren Angehörigen auf 400 Personen gekommen seien, hätten sie aufgrund der Hygieneauflagen nicht wie sonst das Dorfgemeinschaftshaus in Wallbach oder Görsroth für die Abschlussfeier mieten können. Deshalb sei die Lehrerschaft schließlich auf die Idee gekommen, die Zeugnisse diesmal in die Wohnorte der Schüler zu bringen und sie unter anderem in Wallbach, Idstein, Wallrabenstein und Beuerbach mit dem gemieteten Schulbus zu übergeben. Die zuvor angedachte Überlegung, die Schüler zur Übergabe in einer Zeugnis-Drive-in-Aktion mit Autos auf einen alten Sportplatz fahren zu lassen, hätten die Lehrer wieder verworfen.

Theis verkündet stolz, dass es sich gerade unter den durch Corona erschwerten Bedingungen um einen guten Jahrgang handele: 22 Schüler mit Einserschnitt, 18 mit normalem Realschulabschluss und 60 mit qualifizierendem Mittleren Schulabschluss, der zum Besuch der gymnasialen Oberstufe berechtigt [oder direkter Versetzung in diese]. Dabei sei das Abhalten der Prüfungen und der vorbereitende Unterricht alles andere als einfach gewesen. "Am Anfang mussten wir erst mal die Räume ausmessen", erzählt Theis. "Wir haben alle Tische auseinandergerückt und die Einhaltung der hygienischen Sicherheitsabstände führte dann in einigen Räumen dazu, dass nur noch sieben Schüler dort sitzen konnten." Das für die Betreuung der drei Abschlussklassen benötigte Lehrpersonal habe sich deshalb verdoppelt. Zudem hätten die Schüler zwei Monate lang beim Betreten und Verlassen der Räume Schutzmasken tragen müssen.

Kurz bevor die Klassenlehrer die Zeugnisse überreichen, gratuliert Jan Kraus, Bürgermeister der Gemeinde Hünstetten, zum gelungenen Abschluss und lobt freiwillige Engagements wie das in der Schülervertretung, als Schulsprecher und bei der Feuerwehr. Diesen Blick für andere Menschen gelte es zu bewahren. Theis äußert derweil Bedauern darüber, dass die geplante Abschlussfahrt nach Belgien nicht habe stattfinden können, obwohl sie bereits für die vergangene Woche gebucht gewesen sei. Die Stornogebühren in Höhe von 6000 Euro werde aber das Land Hessen übernehmen.

Auf das Entfallen der normalen Abschlussfeier angesprochen meint die 16-jährige Schülerin Julia Hartmann: "Ich freue mich schon, dass wir durch die Schulbus-Aktion überhaupt etwas haben, aber es ist auch schade, dass nicht alle Klassen zusammen hier sind."